Der „Volkstod“ und die Übriggebliebenen
14 Seiten | Autor: Matthias Quent
Kaum ein Tag vergeht, an dem Demoskopen, Politiker oder Medien nicht auf die Herausforderung der Folgen des demografischen Wandels verweisen: Vergreisung, Abwanderung, Fachkräftemangel und Deinfrastrukturalisierung sind nur einige der populären Schlagworte, mit denen die Auswirkungen gesunkener Fertilität und des wachsenden Anteils älterer Mitmenschen thematisiert werden. Begriffe wie „Altenrepublik Deutschland“ oder „Schrumpfrepublik“ sind noch die harmloseren Beschreibungen. Von dem medialen Hype profitieren Populisten, die die Abschaffung Deutschlands prognostizieren, ebenso wie Rechtsradikale, die durch den „schleichenden Volkstod“ um den Bestand der „deutschen Rasse“ fürchten. Die Debatte um den demografischen Wandel hat sich geradezu sprunghaft entwickelt und spart nicht mit Krisen- und Katastrophenszenarios. Diese „Demographisierung des Gesellschaftlichen“ dient vor allem der diskursiven Konservierung des Bestehenden, denn die „aktuelle Debatte über den demographischen Wandel wird beinahe ausschließlich auf die gegenwärtige Verfasstheit der Gesellschaft bezogen.
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