1989 - Das Ende einer „Langen Welle“?
5 Seiten | Autor: Erhard Crome
Nach dem epochalen Scheitern des Realsozialismus setzte naturgemäß eine erneute kritische Marxdiskussion ein. Immerhin waren die revolutionär- sozialistischen Parteien nach 1917 in Rußland und ab Mitte der 1940er Jahre in anderen osteuropäischen Ländern mit dem Anspruch angetreten, den Marxismus nunmehr in die Tat umzusetzen. Seitdem gehörte es zur Selbstlegitimation bzw. Selbstrechtfertigung der herrschenden Parteiführungen, die geübte Praxis des „sozialistischen Aufbaus“ als Verwirklichung der „Lehren des Marxismus-Leninismus“ zu deklarieren. In diesem Sinne galt ihnen die Etablierung und Entwicklung „des Sozialismus“ in den Ländern „der sozialistischen Staatengemeinschaft“ als herausragender Sieg des Marxismus, gewissermaßen als Vergegenständlichung der Marxschen Lehre.
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