Fragmentierung – Realität der Globalisierung
17 Seiten | Autor: Fred Scholz
Seit Ende der 1980er Jahre finden strukturell tief greifende Veränderungen im Entwicklungs- geschehen sowohl der Länder des Nordens als auch des Südens statt. Sie stehen im Zusammenhang mit einer sich weltweit durchsetzenden Liberalisierung, Privatisierung und Deregulierung, dem neoliberalen Credo der Globalisierung. Eindeutiger noch als bisher wird dabei auf Wachstum gesetzt, was in der Vergangenheit fortdauernd aufsteigende wirtschaftlich begründete Entwicklung von Ländern und deren Gesellschaften als Ganze bedeutete. Für die Länder des Südens erlangte dieses Entwicklungsverständnis in der sowohl modernisierungs- als auch dependenztheoretisch begründeten Strategie der nachholenden Entwicklung praktische Bedeutung. Doch die Erfolge gerade im Süden sind bescheiden gewesen und daran hat sich seit der Globalisierung mit ihrer wachstumsbasierten Ideologie nichts geändert. Im Gegenteil: die bestehenden Gegensätze zwischen Nord und Süd und innerhalb dieser, zwischen Reich und Arm, haben sich überall dramatisch verschärft. Diese noch zu erörternde Tatsache veranlasst dazu, das bisher geltende und durch die Globalisierung neu belebte und bestärkte Entwicklungsverständnis kritisch zu hinterfragen.
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