Empathie in der Arbeitswelt

10 Seiten | Autor: Sylvia Terpe, Eva Köppen

Emotionen und das Management von Gefühlen wurden im ausgehenden 20. Jahrhundert nicht nur von Unternehmen und staatlichen Behörden, sondern auch von den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften als Thema entdeckt. Damit verbunden setzte ein verstärktes Interesse an der Empathie ein. Diese scheint zwar keine eigenständige Emotion zu sein, aber doch ein Phänomen, das eng mit Gefühlen zusammenhängt. Empathie wird von Praktikern und Wissenschaftlern meist als die Fähigkeit beschrieben, sich in eine andere Person und deren Gefühlswelt hineinversetzen und sie dadurch besser verstehen zu können. Im vorliegenden Beitrag stellen wir zunächst dar, auf welchen verschiedenen Ebenen die Sozialwissenschaften Gefühle in Organisationen und in der Arbeitswelt verorten. Anschließend werden wir das Verständnis der modernen Managementliteratur erläutern, wonach die Funktion der Empathie darin besteht, emotionale „Ressourcen“ zu erschließen. Darüber hinaus gibt es jedoch zahlreiche weitere, aus anderen Wissenschaftsdisziplinen stammende Konzeptionen von Empathie, die teils komplementäre und teils konkurrierende Definitionen liefern. Der von uns gewählte soziologische Zugang macht sich diese unterschiedlichen Perspektiven zunutze und leitet daraus offene Fragen für eine empirische Untersuchung von Phänomenen der Empathie in der Arbeitswelt ab. Innerhalb des Nebenschwerpunktes liefert dieser Beitrag den theoretischen Rahmen für die beiden anschließenden empirischen Fallstudien, die sich mit Empathie in der bundesdeutschen Arbeitsverwaltung und in der IT-Branche beschäftigen.

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Erschienen in
Berliner Debatte 3 | 2011
Sozial & ökologisch
160 Seiten

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