James T. Kloppenberg: Reading Obama
3 Seiten | Autor: Timo Luks
Die bundesrepublikanische Wahrnehmung Barack Obamas und seines Wegs ins Weiße Haus war geprägt durch ein bewunderndes Staunen nicht nur ob Obamas (vermeintlich „charismatischer“) Persönlichkeit, sondern ebenso angesichts seines selbst Unterabteilungsleitern in deutschen Parteizentralen auffallenden Organisationstalents. Kreativität und Innovationspotential der Obama’schen Präsidentschaftskampagne setzten in deutschen Parteiapparaten zwar eine Reihe von Versuchen in Gang, einige der Instrumente zu imitieren, der Elan schwand jedoch rasch, und man verwies resignativ darauf, dass partizipatorische Ansätze und neue Formen der politischen Mobilisierung ohne einen Charismatiker à la Obama eben nicht funktionierten. In der deutschen Diskussion blieb unterbelichtet, dass Obamas Kampagne einen kohärenten programmatischen Kern haben könnte, dass bestimmte Formen der Mobilisierung und des Wahlkampfs in einem elaborierten Demokratieverständnis gründen, dass die vermeintlich rein technischen und organisatorischen Instrumente, derer Obama sich bediente, ideell und idealistisch aufgeladen sein könnten. Ging es vielleicht gar nicht in erster Linie oder gar ausschließlich um die Mobilisierung von Ressourcen, sondern um eine möglichst weit gehende Umsetzung der Ideale einer partizipatorischen Demokratie? Genau hier setzt James T. Kloppenbergs Buch “Reading Obama” ein.
PDF: 4,00 €
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