Franz Neckenig: Stil-Geschichte der Kunst
4 Seiten | Autor: Friedrich Weltzien
Wenn im renommierten Berliner Verlagshaus Dietrich Reimer ein Band erscheint, der die Darstellung einer kunstwissenschaftlichen Methode verspricht, darf man durchaus hellhörig werden. Hier werden seit jeher kunsttheoretische Arbeiten von hohem Anspruch verlegt. Und immerhin macht die eigenwillige Titelfindung neugierig. Der Bindestrich in der „Stil-Geschichte“ suggeriert eine ironische Distanzierung zur angejahrten aber immer noch ehrwürdigen Tradition kunsthistorischer Methodik aus dem späten 19. Jahrhundert. Und die Charakterisierung als „ganzheitlich“ lässt im esoterischen Beigeschmack der Terminologie eine alternative Lesart von Kunst erwarten. Angemeldet wird eine eigene Methodologie als „Form wissenschaftlichen Arbeitens“. Diese Erwartungen, soviel sei vorweggenommen, werden enttäuscht. Zurück bleibt ein Eindruck von Vermessenheit.
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