Zur Persistenz von Autokratien
12 Seiten | Autor: Johannes Gerschewski
Die Autokratieforschung hat in der letzten Dekade einen bemerkenswerten Aufschwung erfahren. Seit dem weithin rezipierten Aufsatz von Barbara Geddes „What Do We Know About Democratization After Twenty Years“ ist die Frage der Stabilität und Persistenz von Autokratien stärker in den Vordergrund der Forschung gerückt. Diese hatte sich seit Mitte der Achtziger vor allem auf Demokratisierungsprozesse konzentriert, deren natürlicher Ausgangspunkt im Moment des Zusammenbruchs des vorangegangenen autokratischen Regimes lag. So wurde der Frage der Stabilitätsbedingungen und -strategien autoritärer Regime relativ wenig Beachtung geschenkt. Erst mit der zunehmenden Ernüchterung angesichts der schleppenden Demokratisierungsprozesse in verschiedenen Weltregionen, die sich sowohl in Teilen der Politikwissenschaft als auch in der Politik seit dem Ende der neunziger Jahre verstärkt hat, und dem in Reaktion darauf proklamierten Ende des „Transitionsparadigmas“, widmete sich die Forschung verstärkt den Gründen für die Stabilität von Autokratien.
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