„Wir“ und „die Juden“: Gegenwärtiger Antisemitismus als Differenzkonstruktion
12 Seiten | Autor: Albert Scherr, Barbara Schäuble
Im Kontext der Forschung über gegenwärtige Formen von Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Rechtsextremismus wird der Frage nach dem Stellenwert und der Verbreitung antisemitischer Orientierungen keine zentrale Bedeutung zugemessen. Dies stellt eine Reaktion darauf dar, dass der thematische Fokus des modernisierten Rechtspopulismus und Rechtsextremismus die Ablehnung von weiterer Zuwanderung und die Forderung nach Wiederherstellung eines ethnisch und kulturell homogenen Nationalstaates war und ist. Das schließt antisemitische Positionen zwar durchaus ein. Sie werden jedoch – wohl auch aus taktischen und rechtlichen Gründen – gewöhnlich nicht offensiv vertreten.
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