Die Modellierung institutionellen ökonomischen Handelns
11 Seiten | Autor: Christoph Hubig
Im Rahmen eines Forschungsprojekts zur Ethik institutionellen Handelns habe ich vorgeschlagen, institutionelles Handeln kategorial von individuellem Handeln zu unterscheiden. Im Ausgang von einer anthropologischen Fassung des Institutionsbegriffs habe ich institutionelles Handeln dahingehend modelliert, daß es ein Handeln ist, welches sich auf die Ermöglichung individuellen Handelns bezieht. Eine Anschlußfähigkeit an ethische Überlegungen war insofern gegeben, als der Rechtfertigungshorizont maßgeblicher ethischer Argumentationslinien diese „Ermöglichungsdimension“ entweder einschließt oder sich gerade auf diese Dimension konzentriert: Klugheitsethiken in der aristotelischen Tradition sehen hier die Spezifik einer politischen Ethik in ihrer Funktion, die Individualethik „zu vervollkommnen“, indem das politische Subjekt als „Architekt“ auftritt, welcher die Spielräume individuellen Handelns eröffnet und begrenzt. Utilitaristische Ethiken sehen des weiteren Gewährleistung des Handelns- und Entscheidenkönnens als wichtige „implizite“ Präferenz und leiten davon den Optionswert bestimmter Güter ab. Deontologische Ethiken schließlich konzentrieren sich in ihrer Orientierung am Prinzip der Autonomie- bzw. Freiheitserhaltung ganz auf diese Dimension einer notwendigen Voraussetzung moralischen Handelns, welches dadurch als solches entsprechend unterbestimmt bleibt. Diesen Ansatz habe ich später weiter ausdifferenziert, im folgenden werde ich die wichtigsten Unterscheidungen wieder aufnehmen.
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