Souveräne jenseits des Staates:
10 Seiten | Autor: Thomas Blom Hansen
Indiens Rechtssystem ist vielleicht das am meisten geschätzte Erbe der Kolonialzeit. Rechtsbewußtsein, das Wissen um die eigenen Rechte und ihr Gebrauch vor Gerichten, ist seit Jahrzehnten Teil des Alltags von Millionen Menschen in ganz Indien. Die umfassende gesellschaftliche Anerkennung des Gesetzes und juristischer Auseinandersetzungen in Indien koexistiert jedoch mit einer ebenso weit verbreiteten und zunehmenden Billigung von Vergeltung und Tötungen während Ausschreitungen und sogar noch üblicheren Praktiken persönlicher Rache und Gewalt bei der Austragung privater und familiärer Konflikte. Wie läßt sich dieses offensichtliche Paradoxon begreifen?
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