Franchising Fight Club
In ihrer Studie über die kulturellen Werte und „maskulinen Moden zu Beginn des 20. Jahrhunderts“ beschreibt Maurizia Boscagli die Ironie, die der exzessiven Betonung alles Physischen innewohnte: „diese neue Körperlichkeit tauchte genau in dem Moment auf, als körperliche Stärke für die Mehrzahl der Arbeitenden nicht mehr vonnöten war. Die neuen männlichen Muskeln nützten den Erwerbstätigen, die ihre Arbeit am Schreibtisch verrichteten, nichts mehr.“ Am Ausgang des 20. Jahrhunderts besteht diese Ironie noch immer, und obwohl die Muskeln der Männer auf dem Arbeitsmarkt noch weniger wert sind, gibt es doch keinerlei Anzeichen für eine Abschwächung der Kultur exzessiver Körperlichkeit. In diesem Essay möchte ich eine spezielle Äußerung dieser Kultur, den Roman Fight Club von Chuck Palahniuk aus den Jahre 1996 unter Bezugnahme auf die filmische Adaption von David Fincher von 1999 betrachten. Ich werde die Funktion und die Anziehungskraft des Fight Club in Roman, Film und den Nachahmungsversuchen im wirklichen Leben untersuchen. Dabei werde ich Palahniuks Roman und Finchers Film in den Kontext maskuliner „Moden“ und Ängste am Ende des 20. Jahrhunderts stellen.
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