W. Marschall (Hg.): Klassiker der Kulturanthropologie
5 Seiten | Autor: Harald Bluhm
'Anthropologie und Ethnologie haben im gesellschaftswissenschaftlichen Spektrum der DDR bekanntlich nur eine randständige Existenz gehabt. Für diese Situation ließen sich viele Gründe namhaft machen, zu denen gewiß geschichtliche zählen, wie eine knappe Decke an Wissenschaftlern nach dem Kriege, die daran interessiert waren solch'' eine Richtung im Osten aufzubauen. Das Engagement von J.E. Lips an der Leipziger Universität war da eher die Ausnahme. Hinzu trat im Verlaufe der Zeit eine zerstreute institutionelle Existenz. Die an wenigen Universitäten vorhandenen kleinen Bereiche, bzw. an geschichts- und kulturgeschichtlichen Instituten angelagerten Potentiale sowie jene an Museen v.a. dem für Völkerkunde erscheinen von vornherein durch Streuung in ihrer Kraft zu selbständiger Disziplinentwicklung beeinträchtigt. Mit zwei wichtigen Periodika, der Ethnographisch-Archäologischen Zeitschrift (seit 1960) und dem Jahrbuch für Volkskunde und Kulturgeschichte (seit 1974, von 1955-73 noch Deutsches Jahrbuch für Volkskunde) wurde allerdings mehr erreicht als in vergleichbaren Fächern. Gute Leute, wie W. Steinitz, v.a. W. Jacobeit, K. Baumgarten und U. Bentzien, um wenigstens ein paar zu nennen, bahnten sich dennoch ihren Weg.'
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