„Gelebtes Denken“ zwischen Affirmation und Kritik

Georg Lukács und der Stalinismus

11 Seiten | Autor: Udo Tietz

Wir alle wissen: Über der Geschichte wächst nicht das Gras des Vergessens. Das Beispiel des Stalinismus beweist es. Daß aber Geschichte zur begriffenen Geschichte wird, dazu bedarf es der Anstrengung des Begriffs. Denn wirksam ist nur, was wir aneignen und wissen. Darum besteht heute neben dem Aufbau des Neuen eine der wichtigsten Aufgaben darin, das Alte zu erklären. Dies freilich nicht zum Zweck der weltgeschichtlichen Totenbeschwörung. Gegenwärtige Zielvorstellungen, die auf Vergangenheit optieren, sind nicht archäologischer Art. Nicht um Archäologie im Sinne von Aktualitätsverdrängung geht es, sondern um ein Sich-selbst-Verstehen des historischen Subjekts und damit einhergehend um kritische Gesellschaftstheorie und Gesellschaftstheorie als Kritik.

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Erschienen in
Berliner Debatte 5 | 1990
Über die Tragödie des sozialistischen Ideals
100 Seiten

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