Auf der Jagd nach Gefühlen
168 Seiten
Der amerikanische Historiker Peter Stearns sagte bei einer Tagung in Bielefeld 2006, dass hinter den immensen Summen, die in die Erforschung der Emotionen in der Neurologie, Neuropsychologie, Psychologie usw. fließen, größtenteils die US-Armee stehe – und hinter dieser die Regierung und folgerichtig auch der Steuerzahler. Dieser wisse möglicherweise gar nicht, dass er sich so sehr für jene Orte im Gehirn interessiert, an denen angeblich Emotionen lokalisierbar sind. Aber gerade für Kriegsführungszwecke handelt es sich vermutlich um ein unschätzbares (wenn auch unsicheres und kontroverses) Wissen. Ich habe nun nicht überprüft, ob Stearns mit seiner Vermutung im Detail Recht hat. Es scheint aber in der Tat so zu sein, dass gerade in den genannten Wissenschaftsbranchen, die in den vergangenen Jahren zudem enorm expandiert sind, mit größtmöglichem Eifer nach Emotionen gejagt wird. Dabei entstehen beträchtliche Kontroversen und die verschiedenen Denkschulen verweigern sich gegenseitige Anerkennung. Was außerdem evident ist: Wenn die Neurowissenschaften und die Psychologie Emotionen eine große Bedeutung beimessen, wird es offenbar für andere Fächer leichter, dasselbe zu tun.
Inhalt
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Vergangenheit und Zukunft des Emotional Turn in den Geschichtswissenschaften
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Tagebücher, Briefe und Autobiographien des 19. Jahrhunderts im Vergleich
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Monarchen als Modelle des Affektmanagements
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Die Wirklichkeit der Innerlichkeit
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Zur sozial- und gefühlstheoretischen Problematik einer heiklen Frage
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Der russische politische Diskurs unter Putin
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Kommentar zu Casula und Müller
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Über urbanes Leben und Boxgyms in den USA
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Informatik und die Zukunft der Soziologie
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Vom antiken Olympia bis zur Gegenwart
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